Vom 2. Bis zum 7. Mai 2023 reiste unsere kleine Maxedelegation bestehend aus 12 Schüler*innen des 8. Jahrgangs und zwei Lehrkräften in den kleinen, beschaulichen Ort Penalva do Castelo in Portugal. Ursprünglich war ein Austausch mit unserer langjährigen Partnerschule in Madrid geplant – denn das Ziel war das Kennenlernen der spanischen Sprache und Kultur.
Doch manchmal kommt es anders als man denkt. Die guten Kontakte der Erasmusgruppe am Maxe machten diese Reise auf die Iberische Halbinsel recht spontan und kurzfristig möglich. Nicht spanisch, sondern englisch wurde gesprochen. Auch haben wir einen kleinen Einblick in die dem Spanischen doch gar nicht so unähnliche portugiesische Sprache gewonnen. Und gleich vorab können wir sagen: Es hat sich sehr gelohnt!
Unsere Anreise mit dem Flugzeug ab Bremen über Frankfurt nach Porto gestaltete sich unkompliziert und völlig entspannt, so dass wir nach zweistündiger Busfahrt gut gelaunt bei strahlendem Sonnenschein vor der Schule in Penalva ankamen. Dort wurden wir freudestrahlend und äußerst herzlich von den portugiesischen Gastfamilien in Empfang genommen und das Abenteuer Schulaustausch begann. Wie gut klappt die Verständigung auf Englisch? Mag ich das Essen? Wo schlafe ich? Verstehe ich mich mit meiner Gastfamilie? All diese Fragen haben uns im Vorfeld beschäftigt. Insbesondere die Erlebnisse mit den portugiesischen Familien machten den Austausch letztlich zu einer ganz besonderen Erfahrung. Einige durften beispielsweise beim Geburtstag der Oma mitfeiern, andere haben täglich im familieneigenen Restaurant gegessen, etwas über den Weinanbau erfahren, den familieneigenen Bauernhof kennengelernt oder die Fußballbegeisterung geteilt.
In den folgenden Tagen haben wir unter anderem den Schulalltag in Portugal erlebt – und ein Schultag in Portugal ist ganz schön lang! Zwar geht die Schule erst um 9 Uhr los, der Schultag endet jedoch erst um 17:30 Uhr. Viele interaktive Aktivitäten wie ein „Speeddating“-Spiel und eine sportliche „Surprise-activity“ und sogar eine Tanzaufführung hatten die portugiesischen Lehrer*innen für uns vorbereitet, so dass sich alle schnell kennengelernt haben. Und der Unterricht? Vieles ist wohl ganz ähnlich wie bei uns, vielleicht ist der Unterricht ein bisschen frontaler und „das Melden“ kennt man im portugiesischen Unterricht auch nicht. Aufgefallen ist uns jedoch besonders, dass die Lehrer*innen und Schüler*innen ein sehr viel freundschaftlicheres Verhältnis zueinander haben.
Mittags essen die Schüler*innen in Portugal in der Kantine, auch das durften wir ausprobieren. Auf dem Programm stand jedoch nicht nur die Teilnahme am Unterricht, sondern auch die Erkundung des Ortes Penalva do Castelo. So besichtigten wir die „Casa da Ínsua“, ein wunderschönes Gebäude in einem malerischen Garten ganz in der Nähe der Schule. An einem anderen Tag erkundeten wir die nähere Umgebung gemeinsam mit einer Gruppe portugiesischer Schüler*innen auf einer kurzweiligen Wanderung zum nahe gelegenen Flüsschen und Wasserfall. Da es in der Schule auch einen Berufsschulzweig gibt, wurden für unsere Gruppe extra mehrere landestypische Kuchen für ein leckeres Picknick gebacken. Ganz nebenbei ergaben sich tolle Gespräche untereinander.
Ein besonders intensiver Tag war der Freitag, denn es galt ein gemeinsames Projekt durchzuführen und in kleinen Gruppen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der portugiesischen und der deutschen Kultur zu erarbeiten. Das Ganze natürlich auf Englisch und in gemischten Gruppen – und das war zu Beginn gar nicht so einfach! Aber schließlich rauchten alle Köpfe und nach einem ganzen Schultag intensiver Arbeit konnten die Ergebnisse vor der Gruppe präsentiert werden. Aufgefallen ist vielen, dass die Schule in Penalva digital sehr gut ausgestattet ist. So wanderten problemlos zahlreiche hübsche Bilder von portugiesischen und deutschen Spezialitäten (Pastéis de Nata versus Butterkuchen) sowie Fotos unserer Schulen in die ansprechenden Präsentationen.
Das Highlight der Reise war schließlich der Samstag: Gemeinsam mit den portugiesischen Austauschschüler*innen unternahmen wir einen Ausflug an die Küste. Zunächst ging es an die Costa Nova, bei schönstem Sonnenschein wurde der Strand und der Ausblick auf das Meer in vollen Zügen genossen. Einen kurzen Stopp für individuelle Mittagessenswünsche legte der Bus danach bei einem Einkaufszentrum ein. Denn auch in Portugal gibt es Shoppingmalls und diese unterscheiden sich nur marginal von unseren. So mag sich vielleicht auch das doch recht uniforme Schuhwerk portugiesischer und deutscher Jugendlicher erklären – man sieht überhaupt keinen Unterschied! Und auch sonst fanden sich vor allen Dingen überraschend viele Gemeinsamkeiten, seien es sportliche Interessen, kulinarische Vorlieben oder der Humor.
Im Anschluss ging es ins sogenannte Venedig Portugals, Aveiro. Dort genossen wir zunächst eine lustige Gondelfahrt durch die Kanäle, traditionelle portugiesische Musikinklusive. Ganz besonders ausgenutzt wurde dann die freie Zeit zur Erkundung der malerischen Altstadt Aveiros, das ein oder andere Souvenir oder Leckereien wie Peixinhos oder Pastéis de Nata konnten hierbei noch erstanden werden. Um 18 Uhr fuhren wir gut gelaunt, aber ganz schön müde zurück und alle verbrachten den letzten Abend in ihren Gastfamilien.
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende und so ging es für die Maxeschüler*innen am Sonntag um 8 Uhr wieder gen Heimat. Abschließend hier einige Zitate aus den Abschlussberichten unserer Schüler:innen:
„Es war eine sehr schöne und abenteuerliche Erfahrung, die ich dort gemacht habe. Außerdem komme ich zurück mit neuen Freunden, wofür ich dankbar bin. Ich werde meine Austauschfamilie und den Ort sehr vermissen. Diese Reise werde ich nie vergessen und ich bin froh, dass alles so gut funktioniert hat.“
Delia Thölke
„Ich hatte eine echt schöne Zeit mit allen und besonders mit meiner Austauschfamilie und mit den Freunden von Matilde. Ich hoffe, dass ein Rückbesuch mit den gleichen Portugiesen stattfinden wird und wir hier in Delmenhorst genauso eine schöne Zeit wie in Portugal verbringen können.“
Nina Karpowski
„Insgesamt waren es tolle Tage in Portugal, wir haben tolle Menschen kennengelernt, viel in englischer Sprache gesprochen, ein wenig die Kultur kennengelernt und hatten auch viel Spaß miteinander. Schön war auch, dass wir viele Sonnentage hatten. Es war ein sehr schöner Austausch, den ich jederzeit wieder machen würde und den unsere Lehrer echt gut begleitet haben.“
Tjorve Jünemann
„Das Projekt hat mir auch besonders gefallen, weil in dem Moment Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenarbeiteten und all ihr Wissen über ihr eigenes Land in eine Präsentation steckten, zu der jeder etwas beizutragen hatte. Die Ausflüge, die wir mit den portugiesischen Schülern machten, waren eine wirklich neue Erfahrung, die man nicht so schnell wieder vergessen wird. Ich hatte viel Spaß bei den Ausflügen, weil man sich meistens in gemischten Gruppen aufhielt, so dass die Portugiesen den Deutschen z.B. zeigen konnten, was für Spezialitäten es in Portugal gibt.“
Lew Kammerer
Text: Anne Grimmelmann
Bilder: Till Fischer