Gleich zu Beginn des Schuljahres beschäftigte sich die Klasse 5a im Fach Geschichte neben der eigenen Familiengeschichte, der Geschichte persönlicher Gegenstände anschließend – dem Lehrplan gemäß – mit der Steinzeit. Als es darum ging, dass eine Visualisierung historischer Aspekte dieser Epoche nur mit Hilfe von Rekonstruktionen ermöglicht werden kann (z.B. „Ötzi“ oder Zeichnungen vom Leben in der Steinzeit), kamen die Schüler*innen, als wir weitere Beispiele in unserer Umgebung versuchten zu finden, auf die Idee, dass es doch lohnenswert für die Stadt Delmenhorst wäre, wenn auf der Burginsel eine Rekonstruktion der Delmenhorster Burg stünde. An den zuletzt stattgefundenen Projekttagen besichtigten die Schüler*innen unter anderem die Burginsel und betrachteten auch das schöne Modell am Eingang dazu. Herta Hoffmann, Vorsitzende des Heimatvereins, regte die Schüler*innen dazu an, Vorschläge zur Neugestaltung der Burginsel zu erarbeiten. Nun wäre eine vollständige Rekonstruktion der Burg zwar die absolute Wunschlösung, um vielleicht auch den einen oder die andere Touristin in die Delmestadt zu locken. Aber gewiss ist den Schüler*innen sofort klar gewesen, dass das ein Traum bleiben könnte. Deshalb überlegten sie andere Möglichkeiten, um an dem Standort für mehr Information und auch für mehr Aufmerksamkeit sorgen zu können.
Sie gelangten zu vier Vorschlägen: 1. Rekonstruktion der Burg in einer kleineren Version, ca. 3-5 m groß oder 2. Konstruktion eines Kletterwaldes oder eines Spielplatzes, orientiert an den Umrissen der Burganlage, mit Stationen, an denen Informationen zu erfahren sind. Der dritte Vorschlag beinhaltete eine mediale Darstellung, z.B. mit VR-Brillen oder einer digitalen Infotafel mit Informationen unter anderem zur Geschichte der Burg, vielleicht auch zu ihren Räumlichkeiten oder Bewohnern. Schließlich nahmen die Schüler*innen das „Rekonstruieren“ ganz wörtlich und wünschten sich ein 3-D-Puzzle der Burganlage im Lego-Baustein-Prinzip, sodass die Burg – im wahrsten Sinne des Wortes – nachgebaut wird.
All diese Vorschläge verfassten die Schüler*innen in Briefform und durften diesen (als Plakat) am 1. Juli 2022 der Frau Oberbürgermeisterin Gerlach persönlich vortragen und überreichen. Wir bedanken uns bei Frau Gerlach für Ihr persönliches Erscheinen. Sie erwähnte, dass die VR-Brille bereits in Umsetzung sei und dass weitere Aktionen anlässlich des nachzuholenden 650. Stadtjubiläums folgen werden. Tatsächlich werden die Schüler*innen nach Aussage von Frau Hoffmann und Herrn Entelmann diese in ihrer endgültigen Ausgestaltung vermutlich nach den Sommerferien ausprobieren dürfen.
Fazit: Mit dieser Kurzeinheit erfuhr die 5a anhand des lokalen Beispiels, dass gerade Darstellung von Geschichte ein kreativer, interessanter und greifbarer Prozess sein kann.
Bericht: Irene Dölle
Foto: Dr. Stephan-Alexander Ditze, Sibylle Wriedt