Ein leises Klappern ist aus dem großen Musikraum im Maxe zu hören. Schaut man hinein, ist eine im Halbkreis stehende Klasse zu sehen, die auf ein Zeichen des Leiters Bambusinstrumente in ihren Händen schüttelt und so ganz besondere Töne hervorzaubert.
So klingt das Asiaprojekt aus der Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker, das an den beiden letzten Montagen am Max-Planck-Gymnasium zu Gast war. Allen fünf Klassen der Jahrgangstufe 7 hat Thomas Schacht, der Workshopleiter, einen praktischen Einblick in die Musik Asiens gegeben. Dazu hat er die Instrumente in Klassenstärke aus der Musikwerkstatt mitgebracht. Mit den Angklungs aus Indonesien und Malaysia, gitterförmigen Schüttelrasseln aus Bambus, spielt die gesamte Klasse auf Zeichen eine Melodie. Wenn mehrere gleichgestimmte Angklungs gleichzeitig bewegt werden, verdichtet sich das Geräusch zu einem Ton. Weil alle aufmerksam ihre Instrumente einsetzen, ergibt sich als Gemeinschaftswerk eine Melodie. Und das kann auch ein deutsches Kinder- oder amerikanisches Weihnachtslied sein. Noch mehr Spaß kam auf, wenn eine Schülerin oder eine Schüler vor der Gruppe stand und eine eigene Melodie anzeigte. Mutige versuchten, ihr Klassenorchester zweistimmig erklingen zu lassen. Das klappte gut, selbst Dissonanzen wirken bei Angklungs nicht zu scharf und störend.
Im zweiten Teil des Workshops spielte die Klasse auf den verschiedenen Instrumenten eines Gamelan-Orchesters, wie es in Java und Indonesien bei traditionellen Festen noch heute aufgeführt wird. Die vielen Trommeln und Gongs, Buckelgongs und Klangplatten werden in einem festen Ablauf immer in der gleichen Reihenfolge gespielt. Allerdings handelt es sich nicht um die aufwendig verzierten Originalinstrumente, sondern um Teile oder Nachbauten. Das „echte“ Gamelan–Orchester steht in der Orchesterwerkstatt in Marßel, hier am Maxe kam die vereinfachte und transportable „Corona“-Version zum Einsatz. Auch mit diesen Instrumenten entstand die Musik erst im Zusammenklang und im genauen Zusammenspiel der Einzelnen in der Gruppe. Dann umhüllte eine Klangwolke alle Mitspielenden. Lachende, vollkonzentrierte, zufriedene Gesichter – ein gelungenes Projekt.
Sicherlich bleibt mit einem Erlebnis die Musik einer fremden Kultur besser im Gedächtnis als durch Hörbeispiele und Videos im Internet. Darüber sind sich die Musikkolleginnen und –Kollegen des Maxe sicher.
Text: Maria Golomb
Bilder: Maria Golomb