Der Gegenbesuch des ersten deutsch-italienischen Schüleraustausches des Max-Planck-Gymnasiums war wie zu erwarten ein voller Erfolg.
Bei Temperaturen um die 30°C und einer angenehmen Meeresbrise sahen wir nach vier Monaten endlich unsere italienischen Freunde wieder. Die Begrüßung am Flughafen in Ancona am Samstag, den 1. Juni, fiel herzlich aus. Alle waren bester Stimmung und voller Vorfreude. Unser einwöchiger Aufenthalt in Bella Italia konnte beginnen!
Sonntag ist in Italien ein Familientag, an dem wir in unseren italienischen Gastfamilien ein typisches und ganz dem Klischee entsprechendes Mittagessen erleben durften. Viele begleiteten ihre Austauschpartner zu dem wöchentlichen Familienessen bei den Großeltern, bei dem die gesamte Familie zusammenkommt. Dort war schnell klar: Italiener essen wirklich viel! Mamma Mia! Denn bei der Pasta, die aufgetischt wurde, handelte es sich nicht um das einzige Gericht, sondern nur um die Vorspeise. Darauf folgten noch eine Hauptspeise, bestehend aus Kartoffeln, Fleisch und Salaten, sowie eine Dessertplatte mit vielen Variationen italienischer Süßspeisen. Zum Abtrainieren des Mittagessens und mit dem festen Vorsatz, nie wieder etwas zu uns zunehmen, ging es nach Riccione, einer nahegelegenen Stadt am Meer. Der von den italienischen Austauschschülern geplante Ausflug beinhaltete Strand, Shopping und natürlich Eiscreme.
Nach dem Vergnügen folgte die Arbeit. Am Montag besuchten wir den Unterricht an unsere Partnerschule, dem Liceo Statale Enrico Medi in Senigallia und lernten bei einer Rallye die Stadt besser kennen. Den Nachmittag verbrachten wir alle gemeinsam am Strand. Strahlender Sonnenschein, feiner Sand, klares Wasser und der Geruch von Sonnencreme ließen Urlaubsgefühle aufkommen…
Am nächsten Tag wanderten wir auf den Monte Conero und verbrachten den Nachmittag in Kleingruppen in Sirolo, den viele nutzten, um durch die kleinen Läden der malerischen Küstenstadt zu schlendern oder bei der Hitze eine Erfrischung zu genießen. Das Highlight des Ausfluges war der grandiose Ausblick über den weißen Steinstrand und das Meer.
Einer der aufregendsten Tage der Woche war der Besuch der Hauptstadt Italiens.
In Rom sahen wir nicht nur den Petersdom, das Pantheon, den Trevibrunnen und das Forum Romanum, sondern auch das weltberühmte Kolosseum. Auch wenn die hohen Temperaturen vielen zu schaffen machten, war es ein gelungener Ausflug, den wir jederzeit wieder machen würden. 🙂
Den Donnerstag verbrachten wir in der Provinzhauptstadt Ancona, wo wir im Hafen den morgentlichen Fang der Fischer, den sie auf ihren Booten zum Kauf anboten, bestaunen konnten – nicht unbedingt zur Freude aller. Der Besuch im Tastmuseum war hingegen für alle eine gute Erfahrung.
Am letzten Tag ging es nachmittags noch einmal an den Strand von Senigallia, wo wir erste Erfahrungen beim Segeln sammeln durften. Zur Freude aller war das Wetter auch hier auf unserer Seite, so dass wir immer ausreichend Rückenwind hatten.
Für viele war das Segeln der Höhepunkt der Woche und ein gelungener Abschluss einer erlebnisreichen Woche.
Am Abend trafen wir uns alle noch einmal zusammen mit unseren Lehrern, um den Austausch bei einer guten Runde Pizza ausklingen zu lassen. Es wurde ein langer Abend… Entsprechend müde und traurig waren wir, als es am Samstagmorgen am Flughafen von Ancona hieß, von unseren italienischen Freuden Abschied zu nehmen.
Während dieser Woche ist zwischen den Deutschen und den Italienern eine tiefe Freundschaft entstanden, die viele auch in Zukunft pflegen werden. Es gab zahlreiche Angebote der Gastfamilien, uns in den kommenden Ferien wieder aufzunehmen.
Uns persönlich hat der Austausch super gefallen und es fiel uns sehr schwer, nach den sieben Tagen wieder in den Flieger zu steigen. Die italienischen Gastfamilien haben uns sehr herzlich aufgenommen und uns wie Familienmitglieder behandelt.
Unsere Italienischkenntnisse haben sich im Laufe der Woche deutlich verbessert, auch wenn es hin und wieder zu lustigen Missverständnissen kam, die mitunter durch kulturelle Unterschiede bedingt waren, wie beispielsweise die Definition dessen, was unter einem Eiskaffee zu verstehen ist.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Lehrkräften, die dazu beigetragen haben, dass wir eine so schöne Zeit in Italien hatten, ganz besonders bei Frau Krawelitzki, ohne die der Austausch gar nicht erst zustande gekommen wäre.
Die Woche in Italien hat uns viele neue Erfahrungen und Freunde beschert. Wir sind uns sicher, dass es kein Abschied für immer gewesen ist. Allen Schülerinnen und Schülern des Max-Planck-Gymnasiums können wir nur empfehlen, am Austausch teilzunehmen. Wir werden die Woche in Italien in guter Erinnerung behalten!
Text & Bilder: Leticia Honka, Lara Merten
weitere Bilder: Michael Heuer, Dr. Judith Krawelitzki, Schülerinnen und Schüler der AG Italienisch