Die spinnen doch, die Trierer! Denn warum – bitte schön – ist es dort im sommerlichen Juni so schrecklich warm, warum können die über die ganze Stadt verstreuten römischen Bauwerke nur zu Fuß besichtigt werden und warum gilt in Jugendherbergen ab 22 Uhr Nachtruhe?
Das könnten sich die 49 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen, die als zweite oder dritte Fremdsprache Latein lernen, durchaus gefragt haben, als sie kurz vor den Sommerferien zusammen mit den Lehrkräften Frau Krawelitzki, Frau Pietyra, Frau Hoyer und Herrn Fischer für fünf Tage nach Trier, in die älteste Stadt Deutschlands, gefahren sind.
Das KÖNNTEN sie sich gefragt haben, haben sie aber natürlich nicht. Denn eine Kursfahrt bei bestem Wetter ist doch einfach etwas Wunderbares, die beeindruckenden römischen Bauwerke lassen einen die schmerzenden Füße schnell vergessen und wie lange die Nachtruhe auf den Zimmern der Jugendherberge noch hinausgezögert wurde, wissen allein unsere Schülerinnen und Schüler.
Und die waren von allem, was die Römer vor ca. 2000 Jahren in der Augusta Treverorum – so der römische Name von Trier – und um Trier herum gebaut und erschaffen haben, hellauf begeistert:
Los ging es mit der Römerbrücke, der ältesten Brücke Deutschlands, weiter zur Porta Nigra, dem gut erhaltenen römischen Stadttor und Wahrzeichen der Stadt Trier, hin zu den Kaiserthermen, die mit ihren unterirdischen Gängen die Schülerinnen und Schüler dazu verführten, ihre Lehrkräfte ordentlich zu erschrecken.
Natürlich standen auch die im 4. Jhd. von Kaiser Konstantin erbaute Konstantinbasilika und das Amphitheater auf dem Plan, wo wir in einer Schauspielführung das Leben des Gladiators Valerius miterleben durften.
Aber auch ein Besuch im Rheinischen Landesmuseum, in dem u.a. der größte römische Goldmünzenschatz der Welt zu bestaunen ist, ein Gang durch den Trierer Dom, in dem der Heilige Rock Jesu und einer der heiligen Nägel vom Kreuz Christi aufbewahrt werden, eine Fahrt zur nachgebauten Villa Borg, ein Stopp bei dem imposanten Mosaik in Nennig, das aus über 3 Millionen Mosaiksteinen besteht, und die beeindruckende Aussicht über die Saarschleife durften nicht fehlen.
Aber weil wir Lateinlehrer/-innen natürlich sowieso von der Trierfahrt begeistert sind, ist es umso schöner, folgende Meinungen unserer Schülerinnen und Schüler zu lesen:
„Am interessanten fand ich die römischen Thermen. Es ist schon erstaunlich, dass noch so viel aus der Zeit der Römer erhalten ist und man es sich über 2000 Jahre später noch angucken kann.“ (Lotta)
„Unser Busfahrer Jens war supernett und das Wetter war die gesamte Zeit sehr gut.“ (Lasse)
„Am meisten hat mir das Erkunden von Trier gefallen. Es war schön, die Innenstadt und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie die Porta Nigra, zu sehen.“ (Femke)
„Wir hatten ein lustiges Stockbrotbacken am letzten Abend – Stockbrot mit Gummiaroma, weil unser Volleyball zuvor in die Feuerschale gefallen war.“ (Neo)
„Ich fand den Dom besonders imposant und spannend.“ (Lucy)
„Ich mochte die Abende auf dem Gelände der Jugendherberge, wo wir alle zusammen Fußball oder Volleyball gespielt haben.“ (Julian)
„Am besten fand ich, dass die Jugendherberge so nah an der Mosel liegt und man jederzeit mit seinen Freunden einen Spaziergang machen konnte.“ (Fatma)
„Ich fand die Erlebnisführung durch das Amphitheater gut, da noch so viel erhalten ist und ich mir dadurch gut vorstellen konnte, wie das Leben eines Gladiators damals war.“ (Theo)
Das Fazit ist also eindeutig: Lieber Trierer, ihr spinnt ganz und gar nicht, sondern lebt in einer tollen Stadt, in die wir immer wieder gerne zurückkehren!
Text und Bilder: Julia Pietyra