Bei der OLMUN, die Oldenburg Model United Nations, handelt es sich um ein jährliches Planspiel, bei welchem die Arbeit der Vereinten Nationen nachgestellt bzw. eine Konferenz simuliert wird. Im Rahmen der OLMUN finden sich viele Schüler*innen sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland aus unterschiedlichen Jahrgängen und bietet ihnen somit die Chance, sich politisch mitzumischen. Die diesjährige und mittlerweile 21. Konferenz von OLMUN, welche vom 21 bis 24.06 ging, lief unter dem Motto ,,Causes of Conflict and Proposals for Peace“ (,,Konfliktgründe und Friedensangebote“). Es handelte sich um die erste Konferenz nach der Corona-Pandemie in Präsenz.
Auch dieses Jahr gab es, nach einer langen Eröffnungskonferenz am Dienstag, wieder spannende Debatten um Themen wie automatisierte Waffen im Krieg, Umweltschutz, Frauen- und Menschenrechte in insgesamt sieben Komitees, die jeweils aus bis zu 100 Delegierten bestanden. Die neun Mitglieder des MAXE befanden sich in den Delegationen Japan, Peru, Thailand und Portugal und wurden verantwortungsvoll von unseren Politiklehrkräften wie Herrn Mühlmeister, Frau Weichers und Herrn Deeken täglich früh am morgen um 7 Uhr nach Oldenburg begleitet. Die OLMUN-Eröffnung, bei der die ,,Chairs“ (die Vorsitzenden der Komitees) vorgestellt wurden, fand in der Weser-Ems-Halle statt, und in den Tagen darauf befanden wir uns in unterschiedlichen Schulen in unseren Komitees. Als besondere Herausforderung galt zum Beispiel, ein Land zu repräsentieren, welches eine kontroverse Meinung zu einem schwierigen Thema hat, sich immer formell vor über 50 Mitgliedern auf Englisch auszudrücken und sich richtig auf eine Debatte und Rede mit entsprechendem Vorwissen vorzubereiten. Vor allem in dem Komitee der General’s First Assembly, welche sich mit dem Thema Waffen auseinandersetzte, gab es hitzige Diskussionen zwischen der Delegation Russlands und der Ukraine, welche sich nicht immer angemessen ausdrückten und teilweise sehr emotional in ihrer Rolle waren. Diese Streitereien führten jedoch nicht zu persönlichen Konflikten zwischen den Schüler*innen und durch die Kekspausen schnell vergessen, welche bei dem Wetter von über 25°C auch unbedingt nötig waren. Die Zeit, um zu diskutieren, wurde ernstgenommen und entsprechend genutzt, um eine Resolution, also eine schriftliche Lösung für das Problem, zu notieren und vorzuschlagen und andere Delegationen zu motivieren, für die eigene Resolution zu stimmen.
Zudem machen der Perspektivwechsel und das Schlüpfen in eine Rolle einem bewusst, dass die Themen immer mehrere Seiten haben und die verschiedenen Ansichten auch kleiner Länder zu verstehen. Unter anderem wird durch die OLMUN der politische Horizont und das Wissen über andere Länder geweitet und somit Vorurteile abgebaut.
Natürlich konnte alles nicht immer gut laufen und so gab es, wie jedes Jahr, für Verstoße gegen Regeln wie den Dresscode, das Vergessen einer Krawatte oder dem Zuspätkommen Bestrafungen (,,Punishments“), wie das Tanzen oder Singen vor dem ganzen Komitee. Außerdem ließen wir den Tag nach den anstrengenden Debatten mit Aktivitäten wie Grillen oder Volleyball oder die Party im Klub ,,Das Viertel“ ausklingen, die es uns ermöglicht haben, neue und internationale Kontakte zu knüpfen.
Schlussendlich wurden in jedem Komitee Resolutionen formuliert und von der Vollversammlung gewählt und verabschiedet. Das Ziel, sich gemeinsam für das politische Geschehen zu interessieren und durch realitätsnahe Einblicke in die internationale Politik das Verständnis zu erzeugen, dass das Finden einer Lösung bei schwierigen politischen Themen wichtig ist. Insgesamt hat uns allen die diesjährige Konferenz wieder sehr viel Spaß gemacht und wir können nur die ganze Schülerschaft dazu ermutigen, teilzunehmen, da man sich unbewusst internationales Wissen langfristig mitnimmt.
Text: Laura Cuda
Bilder: Patrick Mühlmeister