„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden.
Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“ –
Joseph Beuys
Am 23. Februar veranstaltete die Fachgruppe Erdkunde für den Jahrgang 12 nun schon zum zweiten Mal einen eigenen Projekttag zum Schwerpunkt „Unsere Zukunft in Europa“. Unter dem Titel „Cohesion Lab#EU“ beschäftigten sich in diesem Jahr die 40 Schülerinnen und Schüler der Erdkundekurse Q1 von Frau Frese, Frau Klossek und Herrn Grasmann in einer Zukunftswerkstatt mit Zukunftsfragen in ländlichen Räumen Europas. In diesem ganz besonderen Jahr fand der Projekttag in digitaler Form als Videokonferenz statt.
Zu Beginn der Zukunftswerkstatt analysierten die Schülerinnen und Schüler Herausforderungen, die Europas Zukunft in ländlichen Räumen aktuell begegnen. Anschließend nahmen sie, wie es in einer Werkstatt üblich ist, eine gestaltende Rolle ein und entwickelten Ideen für die zukünftige Gestaltung ausgewählter ländlicher Regionen Europas. Vergleichbar mit Maßnahmen der europäischen Kohäsionspolitik wurden Wege gesucht, welche den Rückstand ausgewählter ländlicher Räume im Entwicklungsstand verringern. Zum Beispiel wurde für die Region Murau im Bundesland Steiermark in Österreich ein nachhaltiges Tourismuskonzept entwickelt, das junge und alte Bewohner gleichermaßen einschließt und so den Bevölkerungsrückgang verhindert. Für die ostpolnische Region Podlachien erdachten die Schülerinnen und Schüler ein innovatives Infrastrukturkonzept, welches die Personenbeförderung durch Drohnen vorsah. Bereits in der Pr
äsentationsphase wurde der Europaabgeordnete der Europäischen Volkspartei Jens Gieseke aus seinem Büro in Brüssel zugeschaltet. Die entwickelten Ideen konnten direkt mit ihm diskutiert werden. Herr Gieseke ist Mitglied im EU-Ausschuss Verkehr und Tourismus und ergänzte die Ideen mit aktuellen Beispielen aus der europäischen Politik. Es ergab sich eine inhaltlich sehr interessante und lebhafte Diskussion, die auch davon profitierte, dass die Schülerinnen und Schüler die im Erdkundeunterricht erworbenen Vorkenntnisse vielfältig einbinden konnten. Darüber hinaus wurde unmittelbar sichtbar: Es macht Sinn und Spaß, sich über die eigene Zukunft in Europa Gedanken zu machen und an ihrer Gestaltung aktiv mitzuwirken. In diesem Sinne versteht sich der Zukunftstag auch als Beitrag des im Europacurriculum des Maxe verankerten Bausteins „Unsere Zukunft in Europa“.
Die Veranstaltung wurde professionell durchgeführt von Eurosoc#Digital, einer unabhängigen und gemeinnützigen „Denkwerkstatt“ aus Berlin, die sich der Förderung der Demokratie und politischen Aufklärung widmet und in diesem Kontext individuelle Bildungs- und Weiterbildungsprogramme zum Beispiel für Schulen entwickelt.
Text: Frauke Frese
Bilder: Frauke Frese & Yurij Novytskyy