Am Donnerstag vor den Herbstferien war noch so einiges los am Maxe: Das SIGNUM saxophone quartet, die schon mit der Elbphilarmonie ein Blind Date hatten und als Rocker der Klassik betitelt werden, waren eigentlich für ein abendliches Konzert in Delmenhorst. Vorab ließen sie es sich aber nicht nehmen, die Klasse 9d am Morgen davor außerordentlich zu beeindrucken. Was als Konzert (zunächst haben sich die vier Musiker mit einem Satz aus einem Cembalowerk von J.S. Bach, auswendig(!) gespielt, vorgestellt) begonnen hat, wird schnell zu einem Gespräch. Die anfängliche Distanz zwischen Schülerpublikum und internationalen Starmusikern schwindet, als Blaz (Kemperle), der das Sopransax spielt, erzählt, wie es zu dem heutigen Quartett gekommen ist; wie lange er davon geträumt hat, mit engen Freunden und Gleichgesinnten sein Verständnis der Musik weiterzugeben. Alle vier Saxophonisten beantworten bereitwillig die Fragen der Jugendlichen zur Musik, zu Vorbildern, zu Hobbys oder sprechen „nur“ in ihrer Muttersprache (Slowenien, Aserbaidschan, Italien). Aber es gibt noch mehr zu entdecken: Einige aus der Klasse halten das größte, das Bariton- Saxophon. Anschließend wissen sie genau, wie schwer es ist, dieses Instrument zu spielen und staunen. Denn gerade hat Guerino (Bellarosa) noch so viele schnelle Läufe bei dem modernen, argentinischen Gaucho-Danza dem Instrument entlockt. Bei diesem Stück gibt es effektvolle Klänge, die sich ungefähr wie das „Plopp“ eines Tennisballs auf dem Sandplatz anhören. Noch größer werden die Augen und Ohren der Jungen und Mädchen, als sowohl Tenor- als auch Altsaxophonist jeweils zweitstimmig auf ihrem Instrument spielen. Alle sind sich sicher: Die vier Saxophonisten sind große Könner und nette Menschen.
Die Musiker haben ihr Ziel erreicht: Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert von Musik und Musikern. Ein Großteil der Klasseverabredete sich zum „richtigen“ Konzertbesuch am Abend im Turbinenhaus der Nordwolle.