„Pour moi l’amitié franco-allemande permet…“ – so begannen wir unsere Projektvideos am letzten Tag unserer Drittortbegegnung mit den 18 SchülerInnen von unserer französischen Partnerschule aus Méricourt. Wir waren 17 SchülerInnen aus dem achten Jahrgang; mit Frau Grimmelmann und Frau Kilian waren wir vom 15.-19. April in einer Jugendherberge in Breisach untergebracht, einer kleinen Stadt im Elsass an der französischen Grenze.
Schon Wochen zuvor freuten wir uns darauf und schickten uns gegenseitig ein Paket, machten Vorstellungsvideos oder zeigten unsere Schule mithilfe von sozialen Medien. Als wir dann endlich die lange Zugfahrt nach Breisach antraten, freuten wir uns schon riesig die Leute, denen wir bisher nur geschrieben hatten, im echten Leben kennenzulernen. Beim Abendessen lernten wir uns zum ersten Mal etwas kennen, auch wenn es noch recht unbeholfen war.
Nach ein paar Kennenlernspielen ging es zu Bett, Nachtruhe war nämlich um 22 Uhr und auch die Handys wurden frühzeitig eingesammelt. Am ersten gemeinsamen Tag wurden uns Teambuilding-Aufgaben gestellt: Wir durften z.B. Bogenschießen ausprobieren, oftmals mit Erfolg. Obwohl wir uns nun besser kannten und die Spiele viel Spaß machten, waren wir alle recht froh, als es wieder nach drinnen ging, da es doch recht kalt war. Wer wollte, konnte noch in Kleingruppen das Zentrum von Breisach besuchen. Danach wurde der geplante Spezialitätenabend veranstaltet. Jeder hatte etwas mitgebracht und so erfuhren wir, wie die „Madeleines“ zu ihren Namen kamen und die französischen Schülerinnen und Schüler probierten zum ersten Mal Katjes und Co.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Lunchpakete und zogen uns warm an, denn es ging mit dem Bus nach Straßburg, wo wir auch direkt eine Führung hatten. Dabei erfuhren wir viel über die Deutsch-französische Geschichte Straßburgs und entdeckten, dass ein Baguette hier viel günstiger ist als in Deutschland. Danach hatten wir Freizeit und waren in gemischten Gruppen unterwegs. Viele von uns bewunderten die schöne Kathedrale oder gingen zu FNAC. Auch ein Besuch bei einem typisch französischen Bäcker fehlte bei vielen nicht und die Empfehlung unserer Austauschpartner ein „Eclair“ zu probieren wurde natürlich auch angenommen. Nachdem wir im Europaviertel waren, gab es auch schon Abendessen. Danach genossen viele die freie Zeit mit Tischtennis oder Fußball.
Am Donnerstag fuhren wir früh mit dem Zug nach Freiburg, wo wir zunächst in deutsch-französischen Gruppen das Zentrum erkundeten, welches auch für uns deutsche Schülerinnen und Schüler Neuland war. Wir kauften Souvenirs und bummelten z.B. durch Drogeriemärkte, die es so gar nicht in Frankreich gibt. Am Nachmittag gab es eine Stadtrallye, die uns in Kleingruppen durch die Stadt führte. Dabei sahen wir eine tolle Kathedrale, schöne Altbauhäuser und die kleinen „Bächle“ überall in der Stadt.
Den Abend verbrachten wir alle gemeinsam und feierten gleich zwei Geburtstage unserer Austauschschüler, für die einige vorher in Freiburg noch Dekoration und kleine Geschenke besorgt hatten. Anschließend hatten die Lehrer eine tolle Idee: Eine anonyme Komplimentvergabe mithilfe von Papptellern, auf die jeder etwas Nettes schreiben sollte.
Am Freitagmorgen, nach einem gemeinsamen Frühstück, verabschiedeten wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge von unseren Austauschpartnern. Auf unserer Rückfahrt haben wir festgestellt, dass diese fünf Tage eine wundervolle Zeit waren, mit netten Leuten und Freunden, vielen neuen Erfahrungen und der Erkenntnis, jetzt noch besser im Französischunterricht aufpassen zu wollen. Jedoch auch etwas kurz, weshalb schon jetzt ein privater Austausch für viele eine Option ist, mehr Zeit mit unseren neu gewonnen Freunden zu verbringen.
Hier einige kleine Zitatsammlung der deutsch-französischen Austauschgruppe:
„Ich habe den Trip geliebt, weil wir besser Deutsch lernen konnten.“ – Paulyne Saintmaxent
„Ich mochte es, neue Orte zu besichtigen.“ – Zélie Bollengier
„Ich habe es wirklich genossen, neue Kulturen und neue Menschen kennenzulernen.“ – Amée-lyse Milleville
„Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich würde diesen Austausch auch noch einmal wiederholen. Das Beste war, dass alle supernett und interessiert waren.” – Jules Meyer
„Meiner Meinung nach hätte die Fahrt nach Breisach nicht besser verlaufen können. Ich bin mit meinen Freunden wie auch mit den Franzosen und Französinnen enger zusammen gewachsen und die kurze Zeit hat superviel Spaß gemacht.“ – Barbara Jaschke
Die Fahrt wurde finanziell gefördert durch das Deutsch-französische Jugendwerk (OFAJ/DFJW).
Und auch der fertige Film mit unseren Projektergebnissen zum Thema „Deutsch-französische Freundschaft – l’amitié franco-allemande“ darf natürlich nicht fehlen. Scannt dafür einfach den QR-Code!
Text: Liv-Grete Rudolph
Fotos: Anne Grimmelmann