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Wer nicht gelegentlich auch einmal kausalwidrige Dinge zu denken vermag,
wird seine Wissenschaft nie um eine neue Idee bereichern können.

Max Planck

Was ist mir im Leben wichtig?

Tage persönlicher Orientierung in Jg. 12

Was macht mich glücklich? Welche Menschen und Ereignisse haben mich geprägt? Was sind meine Kraftquellen? Wer sind meine Glücksmenschen? Wie stelle ich mir mein Leben in 10 Jahren vor?

Diesen und anderen Fragen sind am Montag und Dienstag die Schülerinnen und Schüler der beiden Prüfungskurse im Fach Religion aus Jg. 12 nachgegangen. Ort und Wetter hätten dafür kaum besser sein können: Die Jugendkirche stellte ihre wunderbaren Räumlichkeiten zur Verfügung; das Wetter ermöglichte zelten und grillen im Kirchgarten und bot auch sonst viel Raum für sportliche Betätigung und Gespräche an frischer Luft.

Drei Jahre konnten die Tage persönlicher Orientierung coronabedingt nicht stattfinden. Umso größer war die Freude, dass dies in diesem Jahr mit neuem Konzept und an diesem so schönen Ort wieder möglich war. Begleitet von ihren Religionslehrerinnen Anne Nordhausen und Dr. Judith Krawelitzki und unterstützt durch die Kreisjugendpfarrerin Jennifer Battram-Arenhoevel sowie Diakonin Larissa Manke-Ney hatten die insgesamt gut 40 Schülerinnen und Schüler viel Zeit und Raum, sich abseits des Schulalltags einmal auf sich selbst zu konzentrieren und sich zu fragen, was ihr Leben bisher ausgezeichnet hat, und was ihnen für ihre Zukunft wichtig ist.

Nach einer humorvollen Kennenlernrunde mit drei Hashtags im Plenum und einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem wir alle das erste Mal den großen Garten genießen konnten, stand der ersten Tag im Zeichen des Rückblicks. In Kleingruppen hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, an zehn Stationen über ihr bisheriges Leben nachzudenken, sich mit anderen über bestimmte Fragen auszutauschen oder sich in ihre Lieblingsmusik zu vertiefen.

Mit bemerkenswerter Ernsthaftigkeit und Offenheit ließen sich die Schülerinnen und Schüler auf die verschiedenen Impulse ein. Es wurde sich intensiv ausgestaucht, reflektiert, notiert oder auch einfach nur die Stille gesucht.

Die Zeit verging wie im Flug. Bald wurde der Grill mit Kohle, Bratwürstchen und Tofu bestückt, Salate zubereitet und der Garten eingenommen. Überall sah man Gruppen von Schülerinnen und Schülern Tischtennis oder Ball spielen. Es wurde viel gelacht, aber auch ernsthafte Gespräche wurden geführt, gemeinsam musiziert und getanzt, bevor wir um Mitternacht den ersten Tag mit einer Andacht in der Kirche ausklingen ließen. Es tat gut, vor der Nacht noch einmal zur Ruhe zu kommen und – angeregt durch Frau Nordhausens kurze Andacht über Überraschungseier – auf den Tag zurückzublicken und bei Andreas‘ Klaviermusik seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Auch nach dem Segen blieb er noch lange Klavier spielend in der Kirche zurück. Und immer wieder ließen sich Schülerinnen und Schüler in der dunklen Kirche nieder, um ihm zuzuhören und ihren Gedanken nachzuhängen.

Die Nacht in den Zelten war schön, wenn auch etwas kühl und – dank der früh aufgehenden Sonne – kurz. Das gemeinsame Frühstück mit frischen Brötchen, Kaffee und Tee im Kirchgarten weckte aber schnell die Lebensgeister und auch das weitere Programm wirkte vitalisierend. Der Blick in die Zukunft führte die Schülerinnen und Schüler über einen Markt der Möglichkeiten und ein Museumscafé zu einer abschließenden Selbstreflexion, bei der sie eine Postkarte an sich selbst schrieben, die sie nächstes Jahr kurz vor den Abitur per Post erhalten werden. Nachdem die letzten Briefumschläge verschlossen und abgegeben waren, folgte nach gemeinsamem Aufräumen die Verabschiedung.

Es waren zwei intensive und bereichernde Tage, die allen Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben werden.

Ein ganz besonderer Dank gilt Jenny und Larissa, die nicht nur die Türen der Jugendkirche weit für uns geöffnet haben, sondern auch ganz entscheidend an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren. Ohne ihr Engagement wären die Tage der persönlichen Orientierung so nicht möglich gewesen.

Wir freuen uns schon darauf, im nächsten Jahr mit den neuen Religionskursen in Jg. 12 wieder in der Jugendkirche zu Gast sein zu dürfen. Und dann haben wir sicher auch Gelegenheit, im Garten das neue Beachvolleyballnetz zu nutzen, das wir der Jugendkirche als Dank für diese beiden wunderbaren Tage gespendet haben.

 

Text: Dr. Judith Krawelitzki

Fotos: Dr. Judith Krawelitzki, Shanell Neumann

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