Handwerksmesse am 22.11. am Max-Planck-Gymnasium im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung
„Bunt und tümmelig“, beschreibt es Elke Kathe, Sekretärin am Max-Planck-Gymnasium, „und alle sind mit Feuereifer dabei“, ergänzt ihre Kollegin Beate Nolze. Seit 8 Uhr in der Früh wird auf der ersten Handwerksmesse des Max-Planck-Gymnasiums gehämmert, gepinselt und geschneidert. Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5-10 erstellen unter Anleitung der Projektgruppe Trash or Treasure und unterstützt durch den Kunst-Leistungskurs und freiwillige Helfer aus der Oberstufe die verschiedensten Alltagsgegenstände wie Lampen, Federtaschen und Schlüsselanhänger oder auch weihnachtliche Accessoires wie Adventskränze oder Baumschmuck. So bunt und facettenreich die Erzeugnisse auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Sie werden an den verschiedenen Mitmachständen ausschließlich aus ausrangierten und weggeworfenen Materialien hergestellt.
„Angefangen hat unser ganzes Projekt mit der „REdUSE“ – Infoveranstaltung an der Schule, bei der wir über die Konsequenzen unserer Ressourcenverschwendung –auch über unsere Schule und Deutschland hinaus -aufgeklärt und motiviert wurden, unser Konsum- und Wegwerfverhalten neu zu überdenken“, sagt Timo Gundlach, Schüler der Klasse 9e, die unter Leitung ihrer Kunstlehrerin Kathrin Michalzyk die Aktion „Trash or Treasure?“gemeinsam mit der 9a anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung ins Leben gerufen hat. Wir trennen schon ganz lange in allen Klassenräumen den Müll, aber dass der Müll Gold wert ist, lernen wir gerade im Kunstunterricht beim Designthema „Upcycling“. Uns interessiert seitdem, wie viele Schätze wir tatsächlich Tag für Tag vernichten und welche Möglichkeiten es gibt, etwas Neues, Begehrenswertes aus dem Weggeworfenen „Trash“ zu schaffen“, ergänzt Mitschülerin Eliza Abou-Suede, die sich auch an dem Projekt beteiligt. Initiatorin Kathryn Michalzik sieht noch einen anderen Mehrwert: Zum einen, betont sie, eröffne Trash or Treasure Raum für Handwerk und individuelle Kreativität in Ergänzung zum doch theorielastigen Schulalltag. Zum anderen sei es überwältigend, wie die älteren und jüngeren Schüler sich auf Augenhöhe begegneten und einander unterstützten. „Gelebte Sozialkompetenz, schmunzelt die stolze Initiatorin der Aktion.
Auch Pläne für die Weiterarbeit gibt es schon: Die jungen Projektentwickler erhoffen sich, die Möglichkeit nach der Aktion mit einer Upcycling-AG weiterzumachen und das Angefangene in den Schulalltag zu integrieren. „Vielleicht“, so Neuntklässler Carl Seeler, „regen unsere ersten kleinen Schritte einen nachhaltigen Umdenkprozess an und vielleicht wird das Selbermachen interessanter als das Kaufen und das Sammeln interessanter als das Wegwerfen.“ Diese vielversprechenden Ambitionen unterstützt Sarah Mänz, Europaschulkoordinatorin am MPG, mit Blick auf den Ursprung des Schulprojekts, der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, uneingeschränkt: „Dass die Schüler sich auf diese Weise kreativ betätigen und zeitgleich den Gedanken der Nachhaltigkeit als Gesamtverantwortung über die Schule und Deutschland hinaus in den Blick nehmen, macht den Leitgedanken einer Europaschule ganz konkret und damit greifbar.“