Zeitreise durch die deutsche Geschichte:
Der Balladenrezitator Gerd Berghofer zu Gast am Max-Planck-Gymnasium
„Wild zuckt der Blitz. In fahlem Lichte steht ein Turm. Der Donner rollt. Ein Reiter kämpft mit seinem Ross…“ Bereits die ersten Verse der Ballade „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898), dem bedeutenden Schweizer Literaten, lassen erahnen, dass spannende Minuten bevorstehen. Zur Geschichte: Ein Gefolgsmann des französischen Königs sucht Unterschlupf vor dem Gewitter bei einem Edelmann. Dort muss er mit Schrecken feststellen, dass er schon einmal auf diesem Anwesen war, allerdings unter ganz anderen Umständen: Als er auf Hugenottenjagd die Dame des Hauses zu Tode gefoltert hat. Die Kinder des Hausherrn erkennen sogleich den Mörder ihrer Mutter. Kann er sich der Rache des Witwers entziehen?
Mit dieser und anderen Fragen fesselte der Balladenrezitator, Autor und Publizist Gerd Berghofer aus Georgensgmünd in Mittelfranken am 20.02.2017 den gesamten siebten Jahrgang samt seiner Lehrkräfte. Während der siebzigminütigen Reise durch die deutschsprachige Literaturgeschichte erfuhren die Zuhörer allerhand Neues über die Lebensumstände der Balladendichter Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Friedrich Hebbel und Conrad Ferdinand Meyer. Gekonnt trug Herr Berghofer sowohl bekannte Erzählgedichte wie den „Zauberlehrling“ und den „Erlkönig“ als auch dem jungen Publikum weniger bekannte Balladen wie den „Heideknaben“ vor. Dabei mimte er die szenischen Elemente mit solch schauspielerischem Geschick, dass er alle Zuschauer in seinen Bann zog und demonstrierte, dass auch im Jahr 2017 das bloße Geschichtenerzählen für einen Schauer über den Rücken sorgen kann. Einen Sinn für Komik bewies Herr Berghofer ebenfalls: So inszenierte er Heinz Erhardts Parodie auf den „Erlkönig“ , „König Erl“, und erntete dafür den tosenden Applaus eines tränenlachenden Publikums.