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Wer nicht gelegentlich auch einmal kausalwidrige Dinge zu denken vermag,
wird seine Wissenschaft nie um eine neue Idee bereichern können.

Max Planck

„Ich.Anne“ – Theaterstück der Kulturschule Leipzig am Maxe

Die Fachschaft Deutsch organisierte ein lebendiges Theaterstück für die Mittelstufe. Die Schule hatte am 20. November 2019 Besuch von der Kulturschule Leipzig. Das Theaterstück „Ich.Anne“ der Kulturschule Leipzig, die seit zwanzig Jahren mit Schulen in der Bundesrepublik zusammenarbeitet, wurde im Kleinen Haus am Vormittag gespielt und von der 7d und 7e,  8b und 8c sowie der 9b und 9d des Max-Planck-Gymnasiums Delmenhorst in Begleitung ihrer Lehrer besucht.

Das Stück kommt mit zwei Schauspielern aus: Daniela Mitterlehner in der Rolle der Anne Frank sowie Christian Katzorke in der Rolle eines NS-Repräsentanten, aber auch in der sympathischen Rolle des Freundes von Anne Frank, dem etwa gleichaltrigen Peter van Pels.

Anne Frank gehört zu den bekanntesten Opfern des Holocausts. Ihr Tagebuch, das sie vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 führte, wurde 2009 von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. Vor den Nationalsozialisten versteckt, lebte Anne Frank zwei Jahre lang mit Familienangehörigen und Bekannten in einem Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263, dem heutigen Anne-Frank-Haus in Amsterdam, um der Deportation und Ermordung zu entgehen. Das Tagebuch endet drei Tage vor ihrer Deportation in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Annes Vater, Otto Frank, überlebte als einziger der Hinterhausbewohner den Nationalsozialismus und kehrte nach Amsterdam zurück, wo ihm das Tagebuch seiner Tochter Anne von einer Helferin übergeben wurde. Er veröffentlichte die Aufzeichnungen, die schon in den 1950er Jahren zum meistverkauften Taschenbuch und meistaufgeführten Bühnenstück in der Bundesrepublik Deutschland wurden.

Am 20. November 2019, dem Tag, an dem die Kinderrechte ihren 30. Geburtstag feierten, wurde eine Neufassung dieses Theaterstücks unter dem Titel “Ich. Anne” an unserer Schule aufgeführt. Die beiden Schauspieler zogen die SchülerInnen, die sich im Deutschunterricht bereits mit der Lebensgeschichte der Anne Frank beschäftigt hatten, in ihren Bann. Sie zeigten mit wenigen Requisiten ein lebensbejahendes, nachdenkliches und interessiertes junges Mädchen, welches, konfrontiert mit der Enge und den Gefahren des Verstecks, den Disputen mit ihrer Schwester und der ersten Liebe ihr Leben im Hinterhaus zu meistern versucht. Anne Frank träumte davon, Schriftstellerin zu werden. Das Stück geht dabei aber auch durchaus in die ethischen Fragestellungen der Thematik, zum Beispiel wenn es um die Frage der Denunziation geht. „Wen würdest du verraten?“, fragt Andreas Steiner provokativ in die Schülermenge. Und es geht auch um die Ironie des Schicksals: Anne Frank hätte nur noch einige Wochen in ihrem Versteck unentdeckt bleiben müssen, um ihrem Tod zu entgehen.

Die Schüler/innen waren nicht nur ein aufmerksames Publikum, sondern sie zeigten auch über ihre Fragen, dass sie sich schon tiefer mit dem literarischen Stoff auseinandergesetzt hatten. Aber auch die Schüler/innen, die das Tagebuch noch nicht kannten, fühlten sich angesprochen und waren nachdenklich. Sie stellten Fragen, die sie so wohl in keinem Unterricht gestellt hätten, zum Beispiel: „Wie schlief man im KZ?“

Aber sie bewiesen auch großes Interesse an den beiden professionellen Schauspielern. „Wie ist es denn, wenn man einen Nazi spielen muss?“, fragte zum Beispiel ein Schüler Andreas Steiner. Oder an die Darstellerin der Anne Frank: Wie fühlt man sich in ihrer Haut? Die Antwort fiel Daniela Mitterlehner leicht: „Sehr gut, wenn es auch ein trauriges Ende nahm. Anne Frank war ein lebensfrohes intelligentes Mädchen, das die Hoffnung nicht aufgab. Das bewundere ich sehr an ihr.“ Und die Tatsache, dass Anne Frank indirekt auch heute noch Kinder zum Nachdenken bringt und dazu, neben der Leseerfahrung auch ein politisches Bewusstsein auszubilden, gibt ihr ja Recht.

Text & Bilder: Dr. Martina Wegener

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