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Wer nicht gelegentlich auch einmal kausalwidrige Dinge zu denken vermag,
wird seine Wissenschaft nie um eine neue Idee bereichern können.

Max Planck

Zeitzeugin Hanna Fischer (86) zu Gast im Maxe

Am vergangenen Freitag (24.02.2017) gab es für einen Oberstufen-Geschichtskurs im Jahrgang 12 am Maxe die Gelegenheit, mit der Zeitzeugin Hanna Fischer ins Gespräch zu kommen. Die SchülerInnen hatten die Befragung inhaltlich und methodisch im Unterricht vorbereitet, dazu gehörte auch ein selbst erstellter Interviewleitfaden. Neben der inhaltlichen Vertiefung des Abiturprüfungsthemas „Flucht und Vertreibung im Umfeld des Zweiten Weltkrieges“ dient die Zeitzeugenbefragung als besondere Form der Erinnerungskultur, die es methodisch zu untersuchen gilt.

Die 86jährige Hanna Fischer musste von Januar bis März 1945 gemeinsam mit ihren Eltern aus ihrer Heimatstadt Friedland in Ostpreußen vor der anrückenden „Roten Armee“ der Sowjetunion fliehen. Sie nahm – wie viele andere – die gefahrenvolle Flucht über das „Frische Haff“ mit einem Pferdetreck auf sich. Nicht zum ersten Mal stellte sich die resolute 86jährige einer Gruppe von SchülerInnen als Zeitzeugin zur Verfügung. Mit sehr viel Sachkenntnis schilderte sie den Auslöser sowie den Verlauf der Flucht und die Ankunft in ihrer Zwischenstation im Emsland, wo sie ihren heutigen Mann Willi kennenlernte. Erst langsam hätten sie und ihre Mutter nach den Strapazen und schlimmen Eindrücken während der Flucht ihre Rettung realisiert. Ihre Flucht aus Ostpreußen nehme einen wichtigen Teil ihrer Erinnerung ein, dennoch bezeichnete sie ohne zu zögern Delmenhorst als ihre Heimat nach 1945. Mit Stolz in der Stimme konstatierte Hanna Fischer, sie habe es geschafft zu überleben und das Geschehene in Erinnerung zu behalten. Die vielen Opfer auf allen Seiten während des Krieges, den die Deutschen zu verantworten hätten, erwähnte sie mit großer Sachkenntnis, sie selbst fühle sich nicht als Opfer des NS-Regimes, da sie die politischen Umstände gewiss kenne. Fast 1 ½ Stunden dauerte das Interview, in dem die Schülerinnen und Schüler immer wieder Fragen stellen durften und dies auch taten. Wie sei sie nach ihrer Ankunft aufgenommen oder sogar integriert worden? Was habe sie aus ihrer alten Heimat mitnehmen können? Diese und andere Fragen beantwortete die Zeitzeugin ausführlich. Insgesamt haben die Teilnehmenden des Geschichtskurses sehr viel über Hanna Fischers Flucht aus Ostpreußen erfahren.
Es bleibt festzuhalten, dass eine Zeitzeugenbefragung als Informationsquelle nicht nur einen anderen Zugriff auf historische Themen bietet, sondern ein so schwieriges und emotionales Thema viel direkter und anschaulicher als jede Fernsehdokumentation transportieren kann.

Irene Dölle

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